„Der einzige Weg großartige Arbeit zu leisten, ist zu lieben was man tut!“
-Steve Jobs-
Mein Vater brachte mir etwas sehr wertvolles bei. Nämlich den Dingen auf den Grund zu gehen. So lange zu fragen und nach der Antwort zu suchen, bis man es in allen Einzelheiten verstanden hat.
Meine Mutter brachte mir die wunderschöne Notwendigkeit bei, den Dingen manchmal einfach Raum und Geduld zu geben. Denn nur so können sie sich entfalten und entwickeln.
Beides kommt mir in meiner Tätigkeit als Osteopathin sehr zu Gute.
Das Studium der Pharmazie war vernünftig. Als Kind eines Apothekers hätte ich den elterlichen Betrieb übernehmen können. Nur fasziniert hat es mich nie. Zu der Zeit betrieb ich aktiv Leistungssport und verletzte mich. Ich machte die Erfahrung wie es ist, wenn einem keiner helfen kann. Wie es ist wenn Schmerzen einfach hartnäckig bleiben.
Irgendwann traf ich bei meiner Suche nach jemandem der mir helfen kann auf einen Osteopathen. Es folgte der erste Termin bei dem ich eine Praxis verließ und deutlich weniger Schmerzen hatte. Das faszinierte mich und traf meinen inneren Kern. Wohl sehr viel mehr als die ganze Chemie um die es bei meinem Studium ging. Und so traf ich eine weitreichende Entscheidung.
Ich wollte Osteopathin werden und ich wollte es gründlich machen.
Damals war die Osteopathie noch sehr unbekannt in Deutschland und einige werden über diese Entscheidung wohl den Kopf geschüttelt haben. Die Phase in der ich versuchte parallel eine eigene Praxis, die Ausbildung zur Heilpraktikerin und das Studium der Osteopathie gleichzeitig zu stemmen hat mich in vielen Bereichen an meine Grenze der Belastbarkeit gebracht. Manchmal sogar darüber hinaus. Aber heute könnte ich nicht glücklicher oder zufriedener mit meinem Job sein.
Die Osteopathie fasziniert mich bis heute und immer wieder aufs neue. Immer noch entdecke ich jeden Tag neue Aspekte und Herangehensweisen. Mein Bücherregal knarzt mittlerweile schon sehr bedenklich. Ich möchte meinen Patienten in meiner Praxis für Osteopathie einen ganz geschützten Raum bieten. Hier sollen all die körperlichen Symptome ernst genommen und genau angeschaut werden.
Dieser geschützte Raum steht auch zur Verfügung, um gemeinsam die emotionalen Aspekte eines Symptoms anzuschauen. Sowohl die klassische Osteopathie als auch die psychodynamische Osteopathie habe ich zuerst als Patientin kennen gelernt. Was ich dabei begriff, war einmal mehr, wie wichtig es ist, beide Seiten zu kennen.